"Es war Hanna, die nicht heiraten wollte, ..." (S. 57) - Die geplatzte Hochzeit

Auf S. 56/ 57 erfährt man von Hannas und Walters geplatzter Hochzeit und von Hannas Entschluss, Walter nicht zu heiraten.
"Es war Hanna, die nicht heiraten wollte, ..." (S. 57)
Doch von welchen Faktoren war Hanna bestimmt? Ich werde dieses klären und einen Tagebucheintrag aus ihrer Sicht nach der geplatzten Hochzeit verfassen.

Faktoren, von denen Hanna bestimmt ist:
  • Sie ist sich unsicher, ob Walter sie aus Liebe heiratet oder nur, weil er zeigen will, dass er kein Antisemitist ist. Sie vermutet, dass Walter sie nur heiratet, weil er das "muss", damit sie nicht ausgewiesen wird.
  • Sie hatte sich mit Walter wegen dem Kind gestritten und konnte ihm nicht verzeihen, wie er sich verhalten hatte, als sie ihm die Schwangerschaft offenbarte. Hanna hatte erwartet, dass es sich stärker würde und war etwas von Walter enttäuscht.
  • Hanna war sich auch etwas unsicher, ob sie auf Dauer an Walter gebunden sein sollte, da die beiden durch ihre unterschiedlichen Interessen und Charaktere nicht selten aneinandergerieten, obwohl sie sich insgesamt ganz gut verstanden. Sie fragte sich, ob sie auf Dauer miteinander auskommen würden.
Hannas Tagebucheintrag nach der geplatzten Hochzeit
So könnte ich mir vorstellen, wie ein Tagebucheintrag aus ihrer Sicht nach der geplatzten Hochzeit lauten würde:

Liebes Tagebuch,
der heutige Tag sollte ein wunderbarer und wichtiger Tag in meinem Leben sein. Heute wollten Walter und ich heiraten, deshalb sollte ich eigentlich freudestrahlend wunderbare Worte hier reinschreiben. Doch es kam alles anders, ich konnte es einfach nicht. Warum sollten wir heiraten, wo es doch vorher gut geklappt hatte zwischen uns? Sollte man nicht aus dem Wunsch zu heiraten diesen Schritt gehen und nicht wegen einem Gesetz?
Ich habe das Gefühl, dass sich Walter schon wegen dem Kind ein wenig von mir distanziert. Er nennt es "mein Kind" und ist ziemlich verunsichert. Außerdem muss er nach Bagdad. Ich kann ihn nicht heiraten, aber ich will ihn auch nicht verlieren. Doch ich werde den Gedanken nicht los, dass er mich nicht aus Liebe heiratet, sondern weil er sich dazu verpflichtet fühlt.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Eine Heirat hätte vieles einfacher gemacht, doch wie gesagt, ich kann es einfach nicht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

gaaay!!11

Anonym hat gesagt…

Für die meist von Schulen benutzte Lektüre mit dem Blauen Cover ist die Stelle auf Seite 61 in Zeile 21 zu finden

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Dies ist ein Blog über meine Leseerfahrungen mit dem Buch "Homo Faber. Ein Bericht." von Max Frisch, der im Rahmen des Deutschunterrichtes entstanden ist.